Nachhaltig einkaufen: 9 Tipps für den Alltag
Als Verbraucher:innen treffen wir täglich unzählige Konsumentscheidungen. Von der Wahl unserer Kleidung über den morgendlichen Kaffee-to-go beim Bäcker, den Weg zur Arbeit mit dem eigenen Auto oder mit der Bahn bis hin zur Wahl des Abendessens. Die Liste an Dingen, für oder gegen die wir uns täglich entscheiden, ist lang.
Ob wir biologisch angebaute Lebensmittel oder fair produzierte Mode kaufen, das Fahrrad anstelle des Autos wählen oder uns zum Beispiel vegetarisch ernähren; mit all diesen kleinen Entscheidungen nehmen wir täglich Einfluss: Sowohl auf die Umwelt, die durch die Herstellung von Konsumgütern belastet wird, als auch auf die Menschen, die am Herstellungsprozess beteiligt sind. Mit unserem Kauf oder Nichtkauf unterstützen wir Unternehmen und ihre Vision und implizit auch deren Produktionsbedingungen und die Umweltauswirkungen, die sich daraus ergeben.
Auch wenn diese Auswirkungen für uns als Endkonsument:innen oft wenig greifbar sind oder weit in der Zukunft liegen, an unserem gegenwärtigen Konsum etwas zu verändern und dies als Hebel für den Wandel zu nutzen, kann Großes bewirken.
Wie ihr bei euren täglichen Konsumentscheidungen nachhaltiger handeln könnt, worauf man dazu beim Einkauf achten sollte und wie ihr unsere Tipps konkret im Alltag umsetzen könnt, zeigen wir euch in diesem Artikel.
Was bedeutet nachhaltig einkaufen?
Nachhaltig einkaufen ist per se schon ein Paradoxon, denn mit jedem Produkt, das gekauft wird, werden natürliche Ressourcen verbraucht und die Umwelt ein Stück weit belastet. Daher sollte man grundsätzlich VOR jedem Kauf darüber nachdenken, ob man das Produkt auch wirklich braucht. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit, es anderweitig zu erhalten, zum Beispiel durch Leihen oder Tauschen?
Die Pyramide für nachhaltigen Konsum: „The Buyerarchy of Needs“
Bild: Sarah Lazarovic
Grundsätzlich gilt, wenn man nachhaltig einkaufen bzw. konsumieren möchte, steht an erster Stelle der Gedanke, diejenigen Produkte zu nutzen, die man bereits hat. Im zweiten Schritt könnte man die gewünschten Dinge auch leihen oder tauschen. Sollte dies nicht möglich sein, sind Second-Hand Waren oder selbst machen oft eine gute Option. Und erst, wenn es wirklich nicht anders geht, sollte man neue Produkte kaufen. Wer diese Maslowsche Bedürfnispyramide der anderen Art einhält, der kann wirklich nachhaltig konsumieren.
Klar, dies gilt nicht für jede Art von Produkt: Die meisten Lebensmittel (wenn man nicht selbst anbaut) oder auch Drogerieprodukte müssen selbstverständlich erworben werden. Wenn man dies allerdings nachhaltiger gestalten möchte, ist es wichtig darauf zu achten, dass die Produkte energiesparend und umweltfreundlich hergestellt werden, faire Produktionsbedingungen aufweisen und lange genutzt werden können.
Welche Aspekte dabei genau eine Rolle spielen und wie nachhaltiges Einkaufen im Alltag umsetzbar wird, haben wir in diesen 9 Tipps für euch zusammengefasst:
Unsere 9 Tipps für den nachhaltigen Einkauf:
- Müll vermeiden
- Auf vegetarische und vegane Produkte umsteigen
- Bio- und Fairtrade Lebensmittel kaufen
- Regional und saisonal kaufen
- Auf das Auto verzichten
- Lokale Läden unterstützen
- Lebensmittelverschwendung vermeiden
- Kosmetik- und Drogerieprodukte: Auf natürliche Inhaltsstoffe und Verpackungen setzten
- Fair Fashion statt Fast Fashion kaufen
1. Müll vermeiden
- Gerichte selbst zubereiten: Um Verpackungsmüll zu vermeiden, bietet es sich an, auf Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza und Co. zu verzichten und lieber frisch zu kochen. Das ist nicht nur förderlich für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit.
- Lose statt verpackte Produkte: Anstelle von verpackten Produkten lieber lose zu kaufen, spart einiges an (Plastik-)müll. Am besten geht das natürlich im Unverpackt-Laden.
- Boxen mitnehmen: Um auf Plastik zu verzichten, müsst ihr aber nicht zwingend in einen speziellen Laden gehen, es reicht auch schon, wenn ihr eure eigenen Boxen mitnehmt und zum Beispiel Gemüse oder Produkte von der Frischetheke direkt einfüllt, anstatt diese verpacken zu lassen.
- Mehrweg statt Einweg: Egal ob beim Kaffee-to-go, dem Salat zum Mitnehmen oder beim Mineralwasser, bei all diesen Produkten gilt, lieber die Mehrwegverpackungen wählen und so unnötiges Plastik vermeiden.
- Auf Leitungswasser umsteigen: Insbesondere beim Wasser ist es eine Überlegung wert, statt auf Mehrwegflaschen direkt auf Leitungswasser umzusteigen. So spart ihr nicht nur die Verpackung, sondern auch das Kistenschleppen und bares Geld. Laut Verbraucherzentrale ist Leitungswasser 100-mal günstiger als Mineralwasser aus Flaschen. Und für alle Sprudel-Liebhaber:innen: Mit Geräten zum Beispiel von mysoda könnt ihr euch euren eigenen Sprudel zu Hause herstellen und ganz ohne schlechtes Gewissen genießen.
- Vorbereitung ist alles: Macht euch vor eurem Einkauf Gedanken, was ihr kaufen möchtet. Am besten schreibt ihr hierzu einen (digitalen) Einkaufszettel und geht dann gezielt durch den Supermarkt. So vermeidet ihr unnötige Produkte zu kaufen, die am Ende weggeworfen werden. Zusätzlich solltet ihr daran denken, einen eigenen Stoffbeutel mitzubringen, anstatt an der Kasse spontan die 100ste Tüte zu kaufen.
2. Auf vegetarische und vegane Produkte umsteigen
Bis zu zwei Tonnen CO2 sparen Veganer:innen im Vergleich zu nicht-vegan lebenden Menschen in Deutschland. Das entspricht etwa einer Fahrt von über 9.800 Kilometern in einem Mittelklasse-Benziner. Auf tierische Produkte zu verzichten ist demnach eine gute Möglichkeit, um umweltschonender zu konsumieren. Um hier einen Impact zu leisten, muss allerdings nicht gleich die gesamte Ernährung umgestellt werden. Auch kleine Veränderungen in den Essgewohnheiten können schon helfen, die Umweltbelastung durch die Ernährung zu reduzieren. Also überlegt euch, wenn ihr das nächste Mal im Supermarkt steht, ob ihr vielleicht auch eine leckere pflanzliche Alternative findet, zum Beispiel bei:
- Fleisch- und Fischprodukten: Hier gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen, von Tofu über Seitan bis hin zu Erbsenprotein sind hier kaum Grenzen gesetzt. Und auch Garnelen oder Calamari gibt es mittlerweile als vegane Version.
- Milch: Die größte Palette an pflanzlichen Ersatzprodukten wird wohl bei Milch geboten; von Soja- über Mandel- und Hafer- bis hin zu Kokos- und Cashewmilch gibt es hier mittlerweile fast alles. Kleiner Servicehinweis: Den niedrigsten CO2-Fußabdruck hat übrigens Mandelmilch mit 0,7 kg pro Liter (im Vergleich: bei herkömmlicher Kuhmilch sind es 3,2 kg).
- Käsealternativen: Nein, das ist kein Käse, was wir hier erzählen, sondern eine vegane Käsealternative auf Cashew-Basis. Oder mögt ihr lieber Mandel? Kein Problem, mittlerweile gibt es für Mozzarella, Frischkäse, Feta und Co. super leckere Alternativen. Auch hier gilt, wer den tierischen Käse ersetzen kann, der geht schon einen guten Schritt in die richtige Richtung.
- Eier ersetzen: Auch Eier können mittlerweile je nach Anwendungsbereich einfach ersetzt werden. Statt Rührei könnt ihr z. B. Tofu-Scramble zubereiten, und beim Backen bieten sich Bananen oder Apfelmus als Ei-Ersatz an. Und selbst Ei-Schnee kriegt man mit Aquafaba (Kichererbsenwasser) super leicht zubereitet. Aber es kommt noch besser: Das Berliner Startup Neggst arbeitet derzeit an einem veganen Ei mit Schale und Eigelb, welches das Frühstücksei oder Spiegelei originalgetreu ersetzen soll. Die Technologie hierfür stammt vom Fraunhofer Institut. Aktuell bietet das Startup eine flüssige Variante, aber noch in diesem Jahr soll die feste Variante für das Frühstücksei kommen. Wie Gründerin Verónica García Arteaga so schön sagt: “Egg-citing things are coming”.
Abbildung Neggst: Aktuell noch in der flüssigen Version erhältlich, der Ei-Ersatz von Neggst. Das Start-up arbeitet allerdings bereits fleißig an der ersten Ei-Alternative mit Eigelb und Schale.
3. Bio- und Fairtrade Lebensmittel kaufen
Nicht nur die Art der Produkte, die ihr kauft, sondern auch die Herkunft spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, nachhaltig einzukaufen. Daher solltet ihr beim Kauf vor allem auf Siegel wie Bio- oder Fairtrade achten. Eine Auswahl an wichtigen Siegeln und was diese bedeuten, haben wir für euch zusammengefasst. Wer gerne einen gesamten Überblick möchte, sollte auf der Seite für Siegelklarheit der Bundesregierung vorbeischauen.
Quelle: BMEL
EU-Bio-Logo
Seit dem 1. Juli 2010 gilt für alle vorverpackten, ökologisch erzeugten Lebensmittel der EU eine Pflicht zum Tragen des EU-Bio-Logos. An diesem Siegel könnt ihr euch also orientieren.
Quelle: BMEL
Bio-Siegel
Zusätzlich zu dem verpflichtenden EU-Bio Logo gibt es seit 2001 auch ein deutsches Bio-Siegel, das Verbraucher:innen eine schnelle und einfache Orientierungshilfe beim Kauf von Bio-Produkten geben soll. Es kann freiwillig neben dem EU-Bio-Logo auf Lebensmitteln verwendet werden. Das deutsche Bio-Siegel steht dabei für eine ökologische Produktion und artgerechte Tierhaltung.
Wichtig: Um die Bezeichnung „bio“ oder „öko“ tragen zu dürfen, müssen alle Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs aus dem ökologischen Landbau stammen. Ausnahmen sind bis zu einem Anteil von 5 Prozent erlaubt, wenn keine ökologischen Alternativen verfügbar sind. Die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle, die in Deutschland mit DE-ÖKO-000 beginnt, muss auf dem Produkt angegeben werden.
Quelle: fairtrade Deutschland
Fairtrade Siegel
Zu Nachhaltigkeit gehört allerdings mehr als nur ökologische Nachhaltigkeit. Wer also nachhaltig einkaufen möchte, der sollte bei der Wahl der Produkte vor allem auch auf das Fairtrade-Siegel achten. Dieses besagt, dass das Produkt unter Berücksichtigung bestimmter ökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien hergestellt wurde und garantiert zudem faire Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung für die Produzent:innen. Nähere Infos dazu findet ihr hier.
4. Regional und saisonal nachhaltig einkaufen
Das führt uns auch gleich zum nächsten Punkt, nämlich die Regionalität und Saisonalität von Lebensmitteln. Wer beim Kauf von Lebensmitteln zu regionalen und saisonalen Produkten greift, der spart lange Transportwege der Produkte und vermeidet so CO2-Emissionen. Und darüber hinaus sind die Lebensmittel auch noch viel frischer. Besser geht es eigentlich kaum. Ihr wisst nicht, welche Lebensmittel gerade Saison haben? Dann hilft oft ein Blick in den Saisonkalender, die richtige Wahl zu treffen und damit die Umwelt zu schonen. Saisonkalender findet ihr zum Beispiel zum Mitnehmen im Bio-Laden oder ihr ladet euch einfach das Poster der Verbraucherzentrale hier herunter. Die schönere Variante, die auch gleichzeitig als Küchendekoration dient, gibt es zum Beispiel bei GoodBuy.
5. Auf das Auto verzichten
Klar, bei den Produkten, die wir kaufen, sollten wir auf Transportwege achten, was ist aber mit dem eigenen Transport? Der Einkauf beginnt ja nicht erst im Supermarkt, sondern schon bei der Wahl des Transportmittels, um zum Supermarkt zu gelangen. Wenn ihr also nachhaltig einkaufen wollt, dann ist die klimafreundlichere Variante zum Auto das Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel. Das ist euch zu viel zum Tragen? Auch dafür gibt es eine Lösung, beispielsweise mit Obst-und Gemüseboxen, die nach Hause geliefert werden, wie solche von etepetete oder SIRPLUS. Oder ihr geht einfach mehrmals einkaufen und kauft dafür kleinere Mengen. So habt ihr nicht nur immer frische Lebensmittel, sondern vermeidet auch Lebensmittelverschwendung.
6. Lokale Läden unterstützen
Wer nachhaltig einkaufen möchte sollte nicht nur überlegen was, sondern auch WO man seine Lebensmittel kauft. Mal fernab vom Saisonkalender, schaut doch einfach im Hof- oder Bioladen nebenan vorbei. Hier findet ihr Lebensmittel, die gerade Saison haben und aus der Region stammen. Noch dazu unterstützt ihr damit den lokalen Einzelhandel und eure Region. Welche Unverpackt- und Bioläden es bei euch um die Ecke gibt, könnt ihr auf unserer Map entdecken.
7. Lebensmittelverschwendung vermeiden: Das bedeutet das Mindesthaltbarkeitsdatum
Okay, jetzt haben wir saisonales Obst und Gemüse und veganen Käse im Einkaufswagen, aber wie lange halten sich die Produkte denn eigentlich? Ach, das ewige Rätsel um das Mindesthaltbarkeitsdatum. Dabei ist es gar nicht so schwer. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, wie lange sich Lebensmittel mindestens halten sollen. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie nach diesem Datum verdorben oder nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Keineswegs sogar, so fand das Greenpeace Magazin in mehreren Experimenten heraus, dass einige Lebensmittel sich sehr viel länger halten können, als auf dem Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. So waren beispielsweise im Kühlschrank gelagerte Eier bis zu 112 Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrbar. Das gilt natürlich nicht immer. Wichtig ist, dass ihr eure Lebensmittel genau anschaut und mit allen euren Sinnen und ein paar anderen Haushaltstricks testet, ob diese noch genießbar sind. Ein paar sehr hilfreiche Tipps hierzu gibt die Verbraucherzentrale Hamburg oder die Tafel Deutschland.
Achtung: Bei Fleisch- und Fischprodukten müsst ihr besonders vorsichtig sein, hier ist das sogenannte Verbrauchsdatum einzuhalten.
8. Kosmetik- und Drogerieprodukte: Auf natürliche Inhaltsstoffe und Verpackungen setzen
Auch Kosmetik-, Wasch- und Reinigungsprodukte können eine enorme Belastung für die Umwelt darstellen. Zum Beispiel bei Produkten, die Mikroplastik enthalten, besteht die Gefahr, dass dieses über unser Abwasser in Flüsse, Seen oder Meere gelangt und dort Tiere und Pflanzen schädigt. Um dies zu vermeiden und auch bei Drogerieprodukten nachhaltig zu konsumieren, gibt es ein paar Aspekte, die man beachten kann:
- Produkte frei von synthetischen Duft- oder Trägerstoffen kaufen: Dies ist oftmals auf der Verpackung gekennzeichnet und kann daher gut umgangen werden.
- Inhaltsstoffe checken: Eine klare Kennzeichnung findet sich allerdings nicht immer, lest euch daher unbedingt die Liste der Inhaltsstoffe durch. Sollte hier der Begriff „Polymer“ auftauchen, so kann davon ausgegangen werden, dass sich Kunststoff in dem Produkt befindet. Eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe, die es zu vermeiden gilt, hat die Verbraucherzentrale zusammengestellt. Am besten setzt ihr direkt auf Naturkosmetikprodukte, wie beispielsweise von 4 PEOPLE WHO CARE oder I WANT YOU NAKED.
- Siegel beachten: Auch bei Kosmetik können Siegel helfen zu erkennen, ob ein Produkt umweltfreundlich ist. Zertifizierte Naturkosmetik erkennt ihr zum Beispiel an Siegeln wie BDIH, Natrue, oder Cosmos. Bei Reinigungsprodukten sind Siegel wie Ecocert oder Ecogarantie vertrauenswürdig. Und bei Toiletten- und Küchenpapier gibt der Blaue Engel an, dass dies zu 100 % aus recyceltem Altpapier besteht.
BDHI-Siegel
Natrue-Siegel
Eco Garantie-Siegel
Ecocert-Siegel
Cosmos-Siegel
Blauer Engel-Siegel
- Verpackungen vermeiden: Ein weiterer wichtiger Aspekt, auf den man hier achten sollte, ist überflüssiges Plastik, wie zum Beispiel bei Flaschen von Putzmitteln, Duschgels oder Shampoos, zu vermeiden. Hier gibt es mittlerweile großartige Labels wie Less Waste Club oder truemorrow, die schon bei der Verpackung auf natürliche Rohstoffe setzen und langlebige Produkte anbieten.
- Sparsam dosieren: Und natürlich gilt nach dem Kauf: Weniger ist mehr. Je länger ihr eure Produkte nutzt, desto weniger Abfallstoffe gelangen dadurch ins Grundwasser.
9. Fair Fashion statt Fast Fashion kaufen
Aber nicht nur, was wir essen und wie wir uns pflegen, auch die Kleidung, die wir tragen, kann großen Einfluss auf unsere Umwelt nehmen. So entfallen laut Umweltbundesamt 31 % des Pro-Kopf-Konsums in Deutschland auf sonstige Güter wie beispielsweise Kleidung. Hier werden 3,4 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich pro Kopf ausgestoßen, doppelt so viel wie durch die Ernährung. Wie wichtig es also auch hier ist, nachhaltig einzukaufen, wird hierdurch deutlich. Und mit ein paar Tipps und Tricks ist das auch gar nicht so schwer. Darauf müsst ihr achten, wenn ihr nachhaltige Mode tragen wollt:
So geht Mode heute – UNOWN bietet Kleidung zum Leihen
- Mode leihen: Ja, ihr habt richtig gehört. Leasing gibt es nicht nur fürs Auto, sondern nun auch für Mode. Plattformen wie zum Beispiel UNOWN bieten Abo-Modelle für Kleidung an. Hier kann man für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Urlaube, aber auch für den Alltag Kleidungsstücke leihen. Von Kleidern über Mäntel bis hin zu Accessoires wird hier die gesamte Palette angeboten. So könnt jederzeit neue Outfits tragen und dabei eine kreislauffähige Wirtschaft unterstützen.
- Second-Hand kaufen: Second-Hand-Kleidung ist eine großartige Möglichkeit, um dem Fast-Fashion-Wahn entgegenzuwirken. Ihr gebt damit Kleidung eine zweite Chance und vermeidet, dass diese auf der Mülldeponie landet. Und nebenbei erhaltet ihr auch noch besondere Schmuckstücke, die nicht jeder trägt. Ihr wisst nicht, wo es coole Second-Hand Stores gibt? Kein Problem, auf unserer Map für nachhaltigen Konsum findet ihr zahlreiche Second-Hand Läden in eurer Umgebung. Und das Beste: Wenn ihr eine guudcard besitzt, könnt ihr mit dieser hier bezahlen.
- Produkte aus Deutschland wählen: Mit dem Kauf von Produkten, die in Deutschland hergestellt wurden, unterstützt ihr lokale Unternehmen und reduziert somit den CO2-Fußabdruck, der durch den Transport entsteht. Ein Blick auf das Etikett lohnt sich also doppelt.
- Verwendung von Bio-Materialien: Wenn ihr schon dabei seid, das Etikett genauestens zu studieren, dann könnt ihr ebenfalls darauf achten, dass die Kleidung aus Bio-basierten Materialien wie Bio-Baumwolle, Leinen oder Hanf hergestellt wurde. Dadurch vermeidet ihr, dass beim Waschen der Kleidung Mikroplastik abgegeben wird und schont somit die Umwelt.
- Verwendung von recycelten Materialien: Um die Kreislauffähigkeit von Textilien zu fördern, bietet es sich an, Kleidung aus recycelten Materialien zu erwerben. Hierbei werden Produktionsreste oder Verschnitte aufgearbeitet (Upcycling) und es entstehen neue Unikate. Wie das super stylisch geht, zeigt das Lingerie- und Bademodenlabel Anektdot.
- Fair Fashion Siegel: Wie auch bei Lebensmittel- und Drogerieprodukten, gibt es natürlich auch im Bereich Mode wichtige Siegel, die ihr kennen solltet. Darunter zählen unter anderem das Öko-Tex-100-Siegel, das GOTS-Siegel, das Fairtrade-Siegel oder das Fair-Wear-Foundation-Siegel.
Öko-Tex100-Siegel
GOTS-Siegel
Fair-Wear-Foundation-Siegel
Fairtrade-Siegel
Wo kann ich nachhaltig Einkaufen?
Um hier eine Übersicht zu erhalten, an welchen Orten ihr in eurer Region nachhaltig einkaufen könnt, haben wir mit der guudcard eine Map erstellt, auf der ihr nachhaltige Orte in eurer Umgebung finden könnt. Vom Bioladen, über Second-Hand-Stores bis hin zum Fahrradreparaturladen bleibt hier kein Ort des nachhaltigen Konsums ausgespart. Falls doch, dann teilt es uns gerne mit und schlagt eure Orte vor.
guud – was?
Die guudcard ist eine nachhaltige Sachbezugskarte für Mitarbeiter:innen. Diese kann von der Arbeitgeberin als Mitarbeiterbenefit ausgegeben werden und monatlich mit bis zu 50 Euro steuerfrei beladen werden. Als Mitarbeiter:in habt ihr dann die Möglichkeit, die guudcard in eurer Region an zahlreichen Orten für nachhaltigen Konsum einzusetzen. Wo genau ihr nachhaltig einkaufen könnt, könnt ihr auf unserer Map einsehen. Weitere Infos zur guudcard findet ihr hier.